Tatsächlich werden diese Änderungen nicht nur Instagram, sondern auch alle anderen Meta-Plattformen wie Facebook und WhatsApp betreffen. Meta hat hierfür bereits ein vereinheitlichtes Regelwerk erstellt. Grundsätzlich zielen die Maßnahmen darauf ab, aggressiver und unfairer Zielgruppenansprache zu begegnen - Methoden, die hoffentlich kein Leser dieses Beitrags anwendet. Keine Sorge - im Folgenden sehen wir uns genau an, welche Aktionen in welcher Form abgestraft werden und wie du einer Kontosperrung entgehst.
Content Baits fordern Nutzer zur Interaktion auf, wobei Aufforderungen wie "teilen," "hinterlasse einen Kommentar," "like," "registriere dich," "jetzt herunterladen," "an einen Freund weiterleiten" etc. verwendet werden. Content dieser Art wird als unnatürlich angesehen. Er existiert allein, um Menschen zu bestimmten Verhaltensweisen zu verleiten. Solche Postings blasen entweder die Aktivität künstlich auf und fördern so die Interaktion und Reichweite oder sie zwingen Nutzer dazu, die Plattform zu verlassen und auf Links zu externen Quellen zu klicken. Instagram möchte solchen Content aus seinen Feeds verbannen.
In anderen Worten, wer etwa schreibt "Hinterlasse einen Kommentar unter diesem Beitrag und ich sende dir den letzten Teil des Witzes zu", agiert entgegen der Instagram-Regeln. Hingegen ist es in Ordnung, zu schreiben, "Schreibe deinen Lieblingswitz in die Kommentare".
Hierbei handelt es sich um eine spezielle Variation des vorher genannten Punkts. Alleine schon, diese Worte zu benutzen, kann zu Problemen führen. In Gefahr einer Kontosperrung begibt sich, wer das Versprechen abgibt, einen Preis oder ein Geschenk im Gegenzug für Likes, Abonnements oder Kommentare zu versenden.
Daher ist es nicht mehr erlaubt, Sätze wie "Wer den beliebtesten Kommentar abgibt, erhält ein Smartphone" zu schreiben. Solche Postings werden gelöscht oder blockiert. Daher ist es wichtig, natürlich zu kommunizieren. Wenn z.B. ein beliebter Fotograf seine Follower auffordert, Links zu ihren eigenen Bildern von Winterlandschaften zu senden, damit er die besten davon auswählen kann, ist dies jedenfalls angebracht und zielführend.
Mit Business-Konten ist es möglich, die Services von Drittanbietern zu nutzen. Damit können etwa Chatbots kreiert werden, um die Direct-Messaging-Kommunikation zu automatisieren. Das ist vor allem für Influencer mit einer hohen Anzahl an Followern und Nachrichten sinnvoll, da es die Kontoverwaltung deutlich vereinfacht.
Ohne solche Services könnte wohl niemand die Zeit aufbringen, häufig gestellte Fragen von Followern direkt zu beantworten. Ein Bot ist hingegen sehr wohl in der Lage, die Zusammenfassung deiner Gitarrenunterrichtseinheiten an Follower zu senden, die dir ein Keyword-Emoji senden. Diese Technologie optimiert das effiziente Kontomanagement.
Für alle, die bereits eine solche Reichweite erzielt haben ist es empfehlenswert, nur Dienste zu nutzen, die von Meta genehmigt wurden. Nachrichten sollten personalisiert sein und nützliche, interessante sowie wertvolle Informationen zu den spezifischen Interessensgebieten der Zielgruppe bieten.
Die Regel könnte einfacher nicht sein: Kein Spamming! Massenaussendungen mit identischen Botschaften im Instagram-Messenger sowie allgemein gehaltene Kommentare mit geringem Mehrwert solltest du unterlassen.
Diese Maßnahme zielt darauf ab, Spam zu reduzieren. Hierbei geht es jedoch vielmehr um veröffentlichte Postings als um das Versenden von Nachrichten. Vielleicht hast du schon einmal dasselbe Video bei unterschiedlichen Instagramkonten gesehen. Oder umgekehrt - dasselbe Video wurde mehrmals im selben Konto veröffentlicht. Solche Fälle sind durch das neue Regelwerk verboten. Wieder veröffentlichter Content wird als nicht original und unauthentisch angesehen. Das "Trittbrettfahren" im Windschatten populärer "Meme"-Videos durch Re-Uploads wird nicht mehr funktionieren.
Wer jedoch weiterhin auf aktuelle Trends aufspringen möchte, muss Videos neu gestalten. Dazu kann es bereits genügen, eine anderen Hintergrundsong hinzuzufügen, neue Captions zu verwenden oder den Inhalt selbst nachzudrehen. Wenn du deinen eigenen Content reposten möchtest, empfiehlt es sich ebenso, diesen zu überarbeiten. Wie stark die Veränderungen sein müssen, um als ausreichend zu gelten, ist jedoch nicht bekannt. Hier gilt trial and error.
KI-Kennzeichnung ist Pflicht. Alles, das mithilfe neuronaler Netzwerke kreiert wurde, muss entsprechend in den Notizen, Beschreibungen und im Videotext usw. gekennzeichnet werden. Dabei macht es keinerlei Unterschied, ob du Bilder komplett neu erstellst oder bereits vorhandene Bilder und Videos bearbeitest.
Inhalte mit Bezug zum Thema Gesundheit erfordern besondere Aufmerksamkeit. Dies betrifft vor allem Garantieversprechen für gesundheitliche Optimierungen (z.B. "Du wirst Gewicht verlieren," "du wirst schlank werden," "du wirst dich schmerzfrei fühlen," "deine Pickel werden verschwinden," etc.) - Behauptungen dieser Art sind strikt verboten. Beachte: das Verbot gilt sowohl für verbreitete Krankheiten als auch für ästhetische Medizinprodukte wie Peelings, Massagen, Pflegeanwendungen, Kosmetik und Fitnessangebote. Kontoinhaber sollten daher lieber zweimal nachdenken, bevor sie einen Gewichtsverlust durch ihr Übungsprogramm versprechen. Postings, die Behauptungen ohne jegliche Grundlage machen wie "Iss X dreimal täglich und werde deine Gallensteine los" sind verboten und werden blockiert.
Außerdem ist es nicht möglich, fragwürdige, unkonventionelle Behandlungsmethoden zu bewerben. Dies beinhaltet "Magie," "Amulette," "Wundersteine," "Tränke" und "Rituale." Das ist noch nicht alles. Die "verbotene Zone" umfasst auch die Bewerbung diverser Nahrungsergänzungsmittel und inoffiziell genehmigte Präparate.
Noch ist nicht klar, wie sich all diese Restriktionen in der Praxis auswirken werden. Der Sektor von wundersamen Heilmethoden, Körpertherapien und Erleuchtung auf Instagram wird sich jedoch eindeutig verändern.
Die Lizenzregeln für Inhalte bei Instagram werden im Grunde denen ähnlicher Plattformen und sozialer Netzwerke angeglichen. Instagram behält sich das Recht vor, veröffentlichte Inhalte zu nutzen, zu speichern oder an andere Nutzer zu übertragen. Das bedeutet, andere Nutzer können deine Beiträge teilen und abspeichern. Überlege daher gut, welche Inhalte du wirklich öffentlich verfügbar machen möchtest.
Finanz-Nischenthemen nimmt das Meta-Management sehr ernst. Kurz gefasst sind alle Beiträge verboten, die Profite versprechen, insbesondere dann, wenn schnelle und risikofreie Gewinne in Aussicht gestellt werden. Die Aufforderung "Investiere einen Euro und erhalte 100 Euro jede Woche" führt garantiert zu Einschränkungen in deinem Konto.
Daher solltest du extrem vorsichtig sein, wenn du Begriffe wie "Einnahmen," "Geld," "Investition," "finanzieren," "Kredit" oder "Schulden" verwendest.
Versprich keine Dinge wie Umschuldungen oder Schuldenabbau, profitable Investitionsangebote und gib keine Garantien für schnelle Gewinne ab. Das System wird solche Inhalte als hohes Risiko oder Betrug einstufen.
Darüber hinaus sind Netzwerkprogramme (Ansprache anderer Nutzer durch Referral-Links) und auch Spendenaufrufe explizit untersagt.
Gesperrte Konten zu reaktivieren sowie durch Unblocking- und Hacking-Methoden wiederzubeleben ist nicht mehr mit den Nutzungsbedingungen vereinbar. Beispielsweise, wenn jemand versucht, mit "Hacking"-Methoden die eigene Seite wiederherzustellen oder sich Zugang zu verschaffen, um Dokumente, Videos und Fotos herunterzuladen. Die Nutzungsbedingungen beschreiben, "Sie dürfen keine Maßnahmen oder Versuche unternehmen, um technologische Maßnahmen zu umgehen, ungültig zu machen oder zu übergehen, die den Zugang zum Dienst oder Daten beschränken." Zuwiderhandeln kann mit einer permanenten Sperrung ohne jegliches Recht auf Wiederherstellung geahndet werden.
Die Konsequenzen bei Regelverstößen können einen weiten Bereich an Abstrafungen umfassen, angefangen von kompletten Kontosperren oder Sperren bzw. Löschung einzelner Beiträge. Du könntest sogar eine Schattensperre erhalten, durch die dein Konto nicht mehr in den Empfehlungen für andere Nutzer auftaucht und deine Sichtbarkeit deutlich eingeschränkt wird.
Experten raten zu einem Disclaimer. Falls deine Seite zu einem der zuvor genannten Risikobereichen gehört, solltest du in jedem Beitrag, Reel und jeder Story einen speziellen Hinweis anfügen. Dieser könnte etwa lauten: "Diese Botschaft dient rein Zwecken der Unterhaltung und Information." Oder du schreibst, "Diese Mitteilung repräsentiert die persönliche Meinung des Verfassers und ist kein Aufruf zum Kauf von Dienstleistungen." oder "Dies ist keine Empfehlung."
Nehmen wir an, du möchtest einen Beitrag über Nahrungsergänzungsmittel gestalten. Dann kannst du diese Fußnote anfügen: "Diese Botschaft ist keine Empfehlung zur Nutzung des Produktes. Bitte konsultieren Sie einen Arzt vor der Anwendung. " Selbstverständlich kann es Variationen geben. In Reels könntest du es auch lautstark propagieren: "Dies ist keine Anweisung zur Verwendung, sondern die persönliche Meinung des Autors." Die Ähnlichkeit zu dem, was wir oft in Fernseh- oder Radiowerbungen hören, ist augenscheinlich.
Wie die neuen Instagram-Rahmenbedingungen angewendet werden, wird die Zeit zeigen. Wenn du den beschriebenen Vorgehensweisen folgst, wird dir allerdings bei der erfolgreichen Entwicklung auf der Plattform helfen.